Schlüters Kuhle

Alte Steinbruch mit neuem Verwendungszweck

kuhle

Mit dem Abschluss eines Pachtvertrages mit der fürstlichen Verwaltung im Jahr 1844 begann der Sandsteinabbau an der Ecke „Am Wasserturm/Schüttorfer Straße, der heutigen Kuhle. Damals nutzte zunächst der Maurermeister Dirk Schulte den Steinbruch mit seinen ergiebigen großen Lagen, auch Bänke genannt. Das Besondere des Sandsteinvorkommens in diesem Bereich ist die rötlich-braune Färbung des Steins.

Gut 20 Jahre später trat der Kaufmann Geert Vos aus Bentheim als Geschäftspartner in die Firma Schulte ein. Seit dieser Zeit hieß der Steinbruch allgemein Vos-Kuhle. Jan Wilhelm Schlüter (1875-1929), der Namensgeber von „Schlüters Kuhle“, war erst 21 Jahre alt, als er 1896 den Steinbruchbetrieb von der Firma Vos & Schulte übernahm und darüber mit der fürstlichen Verwaltung einen Pachtvertrag abschloss.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs kam der Steinbruch der Firma Schlüter praktisch zum Erliegen. 1926 wurde im alten Steinbruch neben der Mühle eine erste kleine Fläche als Schuttabladeplatz der Stadt Bentheim eingerichtet. In den 1950-er Jahren wurde er erweitert und schließlich als Müllkippe genutzt. Der westliche Teil des Steinbruchs wurde ganz mit Hausmüll verfüllt und dient heute der Jugendherberge als Freizeitgelände.
schluters-kuhle2Der östliche Teil, die heutige „Schlüters Kuhle“, blieb weitgehend ungenutzt, das Steinhauerhaus konnte die Zeit überdauern. Im Jahre 2011 wurde die alte Steinhauerhütte am Eingang der Kuhle restauriert. Das Steinhauerhandwerk soll hier durch Aktionen in Zusammenarbeit mit dem Sandsteinmuseum und der Jugendherberge wieder belebt werden.

Schlüters Kuhle hat sich im Laufe der Zeit zu einem wertvollen, schluchtwaldähnlichen Biotop entwickelt. Er ist heute ein Refugium für viele Vogelarten, Insekten und Fledermäuse. Der Teich, der sich an der Sohle des Steinbruchs bildete, ist Nahrungs- und Fortpflanzungshabitat mehrerer Amphibienarten.

 

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Tags: Geschichte, Sandstein, Steinbruch, Bad Bentheim