Eine ganz besondere Christus- Skulptur
In der Katharinenkirche in der Burg Bentheim gibt es eine besondere Statue von Christus und dem Kreuz, hergestellt aus Bentheimer Sandstein. Dieser „Herrgott von Bentheim“ ist eine frühromanische Skulptur (entstanden zwischen 1000 und 1050) und damit möglicherweise noch älter als die Burg. Sie gilt als ein Symbol der Grafschaft und ist einer der ältesten Zeugen des christlichen Glaubens in dieser Region.
1828 wurde das Kreuz in der Nähe der Burg auf einem Feld gefunden. Wahrscheinlich ist es in der Zeit der Reformation umgestürzt und vergraben worden. 1868 stellte man das Kreuz im Schlossinnenhof auf. Hier wurde es 1945 von einem Armeefahrzeug der Alliierten beschädigt. Nach einer Restaurierung hat man es 1951 wieder aufgestellt und seit 2016 befindet sich die Statue in der Katharinenkirche.
Christus der Sieger
Das Besondere an der Skulptur ist die Art und Weise, wie Christus dargestellt wird: nicht wie der ans Kreuz genagelte, leidende Jesus, sondern als Sieger. Er steht vollständig bekleidet vor dem Kreuz, aufrecht mit leicht gebeugten Armen und segnet die Gemeinde. Diese Darstellungsweise ist in der Zeit vor den Kreuzzügen üblich, wo der Schwerpunkt auf den Sieg über den Tod und auf den Sieg über die Heiden gelegt wurde.
Die Löcher in der Statue werden manchmal fälschlicherweise mit Einschusslöchern verwechselt. Eine Geschichte besagt, polnische Fallschirmjäger hätten 1945 Schießübungen auf die Statue verübt.
In Wirklichkeit waren diese Löcher bereits lange vor dem Krieg vorhanden, was auch auf alten Fotos auf Postkarten zu sehen ist. Möglicherweise sind sie das Ergebnis der mittelalterlichen Nutzung von Steinstaub, der zur Verwendung in medizinischen Mischungen von Christusskulpturen abgekratzt wurde.
Den Ausruf „Herrgott von Bentheim“ gibt es heute immer noch als Stoßgebet im Sinne von „Hilf mir doch!“.
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Tags: Geschichte, Glauben, Bad Bentheim
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