Kreative Prinzessinnen in schwierige Zeiten
Prinzessin Viktoria (1887-1961 ) und Elisabeth (1886-1959) zu Bentheim und Steinfurt waren das vierte und das fünfte Kind von insgesamt acht Kindern des Fürst Alexis II und Pauline von Waldeck-Pyrmont. Mit einem Jahr Altersunterschied wuchsen beide Schwestern zusammen in der Burg Bentheim und später in Steinfurt auf.
Malerei und Architektur
Das Neue Jahrhundert begann als eine sehr glückliche Epoche. Mit dem Vater und dem jüngeren Bruder Friedrich veranstaltete man Badeurlaube auf Nordeney, unternahm Reittouren von Bentheim nach Paderborn oder zu den Verwandten nach Wittgenstein. Mann zeichnete und malte, und studierte Zeitschriften wegen der stilbildende Grafiken darin.
Die beiden Jungedamen , die immer nur von Privatlehrern unterrichtet worden waren, hatten den Wunsch Abitur machen zu dürfen. Nach einigem Wiederstreben ihrer Eltern, und auf Befürwortung ihrer königliche Tante Emma (Königin der Niederlanden) konnten Sie in 1912 erfolgreich Abitur machen.
Victoria konnte sogar ‚mit kaiserlichen Sondergenehmigung‘ 1913 an der Königlich-Technischen Hochschule zu Berlin ein Architekturstudium beginnen.
Auch hier hatte die Tante mit Briefen an Kaiser Wilhelm nachgeholfen. Elisabeth wurde Meisterschülerin des damals sehr anerkannten Malers Eugen Bracht. Also bezogen die beiden Schwestern eine Wohnung in Berlin.
Schwierige Zeiten
Als in den Zeiten des Ersten Weltkrieges ab 1916 das Leben in Berlin immer schwieriger wurde, zogen die beiden Schwestern für eine Weile wieder nach Burgsteinfurt. Es folgten schlimme Jahre, in dem die Adlige Welt zusammen brach bei der Revolution in 1918 und beide Eltern starben 1919 und 1925. Später lebte und arbeitete Elisabeth in Münster und wieder in Burgsteinfurt.
Von beiden Schwestern sind Kunstwerke behalten. Von Elisabeth sind das hauptsächlich vor der Natur gemalte Landschaften, von Victoria Entwürfe von zum Beispiel das Osttor des Schlossparks in Bad Bentheim und die Schlossmühle in Steinfurt.
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