Die Sage von der Entstehung der Burg Bentheim
Vor langer, langer Zeit lebte in dieser Gegend ein Mann namens Bento. Er musste für seinen Lebensunterhalt hart arbeiten und kam im Leben nicht voran. Bento lebte in einer heruntergekommenen Hütte, die er selbst gebaut hatte. Eines Abends saß er in seiner Hütte, während es regnete und gewitterte. Das Wetter war furchtbar. Es war dunkel und kalt in seiner Hütte, das Dach war undicht und Bento fühlte sich sehr unglücklich. „Ach, hätte ich doch ein schönes Haus aus Stein da oben auf dem Berg; dann wäre ich glücklich“, seufzte er aus tiefem Herzen.
Plötzlich erschien eine seltsame Gestalt in seiner Hütte: Er roch nach Schwefel, hatte ein Paar Hörner auf seinem Kopf, feuerrote Augen, einen Schwanz und einen Ziegenfuß. Bento erkannte ihn sofort: Dies war der Teufel höchstpersönlich. Mit scharfer Stimme verkündete er: „Ich habe deinen Wunsch gehört und ich kann ihn erfüllen. Und es wird kein einfaches Steinhaus werden, sondern die schönste Burg, die du je gesehen hast. Aber nur unter einer Bedingung: Die erste lebende Seele, die auf der Burg erscheint, ist für mich.“
Pakt mit dem Teufel
Bento dachte einen Moment lang nach. Ein Pakt mit dem Teufel war natürlich sehr gefährlich, aber auf der anderen Seite: So eine Gelegenheit würde er vielleicht nie wieder bekommen. „In Ordnung, ich bin einverstanden“, sagte er schnell. Und weg war der Teufel.
Nachts überlegte sich Bento einen Plan. Dann legte er sorgfältig ein Tuch über den Käfig seines zahmen Raben, den er als Haustier hielt, und schlief ein.
In dieser Nacht arbeitete der Teufel wie verrückt. Er baute in einer Nacht die komplette Burg! Am Morgen war er fertig und legte sich völlig erschöpft hinter der Burg auf einen Felsen. Einen frei stehenden Felsen benutzte er als Kopfkissen und so schlief er ein.
Den Teufel überlistet
Sobald Bento aufwachte, schnappte er sich den Käfig mit dem Raben. Mit einer schnellen Bewegung zog er das Tuch ab und öffnete den Käfig. Der verängstigte Rabe flatterte hinaus, flog die Treppe hinauf und setzte sich oben auf die Mauer der neuen Burg. Dort fing er an, laut zu krächzen. Der Teufel erwachte durch das heisere Kehlkopfgeräusch des Raben und dachte sofort: Ich wurde überlistet! Das erste Lebewesen auf der Burg ist kein Mensch, sondern ein blöder Vogel!
Wütend richtete er sich auf, und zwar so schnell, dass sein Ohr an der Felsspitze hängen blieb und vom Kopf abriss. Stark blutend, fluchend und heulend vor Schmerzen wich er zurück und seitdem hat ihn niemand mehr gesehen in Bentheim. Aber sein Ohr ist auf dem Felsen geblieben und dort kann man es immer noch von der Burg aus sehen. Man sagt, der Teufel kann immer noch alles hören, was in Bentheim gesagt wird …
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